Einführung
Ziel dieses Beitrags ist es, kurz in die Thematik der globalen Wasserknappheit einzuführen, die daraus resultierenden Folgen aufzuzeigen und mögliche Lösungsansätze zu benennen.
Detailliertere Betrachtungen der Probleme, Folgen und Lösungen werden verknüpft.
Aktuelle Situation
Man geht davon aus, dass der Wasserverbrauch weiterhin doppelt so schnell steigen wird wie das Wachstum der Bevölkerung.[1]
Quelle:[1]
Dabei haben bereits heute 2.1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser[2].
Auch die Regionen, welche unter Wasserstress leiden nehmen jährlich zu.
Betroffen sind auch reiche Industriestaaten, wie Spanien oder den US-Staat Kalifornien. Wasserstress erfasst, wie intensiv eine Region seine jährlich erneuerbaren Wasservorkommen nutzt. Man spricht von einem starkem Wasserstress, wenn mehr als 40 Prozent der verfügbaren Wasserressourcen genutzt werden[3].
Tendenziell gilt, dass Konflikte und Umweltschäden umso wahrscheinlicher werden, je höher der Anteil der genutzten Wasservorkommen ist. Ägypten oder Pakistan nutzen zum Beispiel mehr als 70% der erneuerbaren Wasserressourcen.
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Von den weltweit 37 größten unterirdischen Wasserreservoiren sind 13 schon jetzt so weit ausgebeutet, dass die regionale Versorgungssicherheit in Gefahr ist. [4]
Folgen von Wassermangel
Gesundheitliche Folgen
Unsauberes Wasser und mangelhafte sanitäre Einrichtungen sind ein hohes Gesundheitsrisiko. Die Folgen sind Krankheiten und Todesfälle vor allem durch Durchfallerkrankungen.
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Wirtschaftliche Folgen
Wassermangel fördert Armut auf der Welt. Die Ernte vertrocknet, das Vieh hat nicht ausreichend Futter oder verdurstet. Dadurch wird eine Wasserverknappung schnell zu einer Hungersnot.
Volkswirtschaftlich besteht ein starker Zusammenhang zwischen einem niedrigen Bruttosozialprodukt eines Landes und seiner Wasserversorgung.
Zu einer funktionierenden Wirtschaft ist eine funktionierende Wasserversorgung unabdingbar.
Politische Folgen
Wasser wird zum begehrten Wirtschaftsgut und eignet sich gerade für flussaufwärts liegende Staaten als Druckmittel. Aufgrund ungeklärter Nutzungsrechte werden die Konflikte um grenzübergreifende Wasservorkommen (Flüsse, Seen, Aquifere) auch in Zukunft weiter zunehmen.
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Gesellschaftliche Folgen
Die vorhandenen Ungleichheiten werden noch weiter verstärkt, so müssen 844 Millionen Menschen mindestens eine halbe Stunde täglich für Wasserbeschaffung aufwenden. Diese Zeit fehlt ihnen dann für Bildung oder ihre Arbeit.
Gerade benachteilige Gruppen trifft der Wassermangel dabei am stärksten.
So zahlen Slum Bewohner häufig zehn bis zwanzig Mal so viel für Wasser, wie Bewohner von reicheren Vierteln und erhalten dafür Wasser in schlechterer Qualität.
Lösungsansätze
Allgemein ist wichtig, dass es für den zunehmenden globalen Wassermangels nur spezifische regionale Lösungen und keine allgemeingültige einheitliche Strategie gibt. Es werden alle Staaten vom Klimawandel betroffen sein, aber in unterschiedlicher Ausprägung und Konsequenzen.
Primäres Ziel ist es Zugang zu Wasser zu schaffen und gleichzeitig für ein effizientes Ressourcenmanagement zu sorgen.
Dabei müssen sich Privatwirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft auf einen ganzheitlichen Wassermanagement Ansatz einigen.
Der Großteil des vorhandenen Wassers wird beispielsweise in der Agrarindustrie genutzt. Im weltweiten Durchschnitt sind es 80% und in manchen Entwicklungsländern sogar bis zu 90%, wobei die Effizinez der Nutzung nur bei rund 38 % liegt.
Die Technologien zum Wassermanagement sind breit gefächert, von einfachen Ansätzen für bäuerliche Kleinbetriebe bis hin zur Großindustriellen Bewässerungslösungen.
Eine Möglichkeit ist beispielsweise das Auffangen von Regenwasser in Zisternen, um es in Trockenperioden nutzen zu können, oder effiziente Bewässerungsmethoden wie die Tröpfchenbewässerung.
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Gleichzeitig ist die Landwirtschaft aber auch einer der Hauptverschmutzer von Wasser. Auf die Beschaffenheit von Böden und Klima wird kaum Rücksicht genommen, sondern einfach intensive Landwirtschaft betrieben, was teilweise dramatische Folgen für die umliegenden Regionen hat.
Dadurch gibt es vielerorts das Problem, dass die vorhandenen Ressourcen unbrauchbar sind. Rohstoffabbau(z.B. Erz Minen), oder wirtschaftliche Produktionsprozesse verschmutzen das vorhandene Wasser dann noch weiter.
Investitionen in Infrastruktur und Wasseraufbereitungsanlagen sind ein weiterer nötiger Schritt, so haben selbst in Europa und Nordamerika 57 Millionen Menschen keine Wasserleitung in ihren Häusern, oder es gehen wie in London 20% des Trinkwassers durch Leckagen verloren.[5]
Hoffnung macht, dass 2015 weltweit mehr Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben als noch 1990.
Wie kann ich helfen?
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[1] https://www.wasser-bayern.de/verschwendung
[1] http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52699/bevoelkerungsentwicklung?zahlenfakten=detail
[2] https://www.unesco.de/presse/pressemitteilungen/un-weltwasserbericht-2019
[3] https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/Analyse/Analyse_49_Wasserreport.pdf
[4] https://www.geo.de/natur/oekologie/827-rtkl-geologie-grundwasserreserven-schrumpfen-dramatisch
[5] https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/technik/Londoner-muessen-Wasser-aus-der-Themse-trinken/story/11112969